Im Land der Luo und Luhya: Ausflug nach Nakuru und Kisumu


    Letzte Woche habe ich zusammen mit Annika einen kleinen Trip für drei Nächte in den Westen Kenias und in das Rift Valley gemacht. Obwohl es ein super spontaner Trip ohne viel Planung war, hat alles gut geklappt und wir haben unseren Ausflug sehr genossen.

     

    Am Mittwoch ging es los mit dem ersten von vielen darauffolgenden Matatus ("Sammeltaxi") Richtung Innenstadt und von dort weiter in das drei Stunden entfernte Nakuru.


    Tag 1 & 2: Anreise nach Nakuru und Lake Elementaita

     

    Mittwochabend kamen wir in Nakuru an, ohne zu wissen, wo wir die Nacht schlafen werden. Aber ein Hostel war schnell gefunden und so konnten wir nach einer angenehmen Nacht am Donnerstag die Stadt bei einem kleinen Spaziergang etwas erkunden. Nakuru ist übrigens die Hauptstadt der Provinz Rift Valley und mit etwa 300.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt des Landes (nach Nairobi, Mombasa und Kisumu). Ich persönlich war darüber sehr erstaunt, da Nakuru so klein und ländlich wirkt und mit Riesenstädten wie vor allem Nairobi an Modernität und Internationalität nicht im geringsten mithalten kann. Dafür herrscht auf den Straßen allerdings keine gestresste Stimmung, sondern alles ist etwas entspannter und ruhiger.



    Danach haben wir uns am Donnerstag den Lake Elementaita angeschaut, den kleinsten sodahaltigen See im Rift Valley. Der See ist vor allem wegen seiner Vielfalt an Vogelarten bekannt und war wunderschön anzusehen mit seinem erstaunlich blauen Wasser und der tollen Landschaft drumherum. Gebadet haben wir darin allerdings nicht, da das Wasser viel zu seicht war.

    Am Donnerstag Nachmittag ging es dann wieder weiter mit dem Matatu in das nochmals drei Stunden entfernte Kisumu.


    Tag 3: Wanderung Im Kakamega Regenwald


    Als wir am Donnerstag abend Kisumu ganz im Westen Kenias erreichten, wurden wir sehr nett von einer indischen Couchsurferin begrüßt, die uns zugesagt hatte zwei Nächte in ihrer Wohnung schlafen zu dürfen. Wir wurden von ihr in ihrem eigenen Restaurant auch gleich zum Esssen eingeladen und dann in ihre Wohnung gefahren, wo Annika und ich das Gästezimmer bezogen. An den darauffolgenden Tagen haben sie und ihre Eltern uns mehrmals zum Essen eingeladen, mit dem Auto angeboten herumzufahren und am Morgen hat uns die Mutter Omelette und Toast serviert. Alles für umsonst - also ein echter Glückstreffer!

    Aber zurück zu unseren Erlebnissen: Am Freitag sind Annika und ich früh aufgebrochen, um in den zwei Stunden entfernten Kakamega Regenwald zu fahren.

    Kakamega ist der letzte verbliebene tropische Regenwald in Kenia und liegt am westlichsten Zipfel des Landes unmittelbar am Äquator. Dort haben wir zunächst eine Wanderung durch den Regenwald gemacht, vorbei an wunderschöner Vegetation und Lianen, die ich etwas hochgeklettert bin.

    Am Schluss sind wir zu einem Aussichtspunkt hochgestiegen, an dem man den Regenwald und einige Hügelketten von oben bestaunen konnte.


    Tag 4: Sightseeing in Kisumu und Bootstour auf dem Lake Victoria


    Am Samstag sind wir in Kisumu geblieben und haben den Tag genutzt, um die Stadt zu erkunden. Kisumu ist als Hafenstadt mit 500.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Kenias und liegt westlich des afrikanischen Grabenbruchs. Auch diese Stadt hat auf mich eher ländlich und traditionell gewirkt mit den Luo und Luyha als vorherrschenden Stamm. Das Klima ist in Kisumu übrigens exrem heiß (vergleichbar mit der Küste Kenias), da es nicht so hoch, wie beispielsweise Nairobi, liegt.


    Als erstes sind wir an einer Moschee vorbeigekommen, die wir uns kurz angeschaut haben und zum Glück betreten durften, da wir extra Wechselkleidung mitgenommen hatten.

     


    Danach sind wir entspannt zur großen Markthalle Kisumus geschlendert, wo es von Früchten über Gewürze, Kleidung und frischem Fisch wirklich alles gegeben hat. Die Fotos zu machen war aber wirklich eine Herausforderung, da sich danach immer alle auf mich gestürzt haben, um das Ergebis zu begutachten und zu bewerten...


     

    Anschließend sind wir zum Lake Victoria gefahren, um den Nachmitag bei einer kleinen Bootstour gemütlich ausklingen zu lassen. Der Victoriasee ist der drittgrößte See der Welt und der größte Süßwassersee Afrikas und verfügt über ein Einzugsgebiet von 193.000 km². Die Fläche des Sees entspricht ungefähr der von Bayern und er wird von den Staaten Kenia, Tansania und Uganda geteilt.

    Am Abend haben wir uns noch den wunderschönen Sonnenuntergang vom Ufer aus angesehen, bevor wir in unseren Nachtbus gestiegen sind, der uns wieder sicher nach Nairobi zurückgebracht hat.

     

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