Drei Niederbayern in der afrikanischen Wildnis: 3-Tages-Safari in der Maasai Mara!

     

    Letzten Mittwoch ging es für 3 Tage auf Safari in die Maasai Mara mit meinen beiden Eltern in ein sehr schönes und luxuriöses Camp. Für mich hat sich dadurch ein kleiner Traum verwirklicht, da ich nicht aus Kenia abreisen wollte ohne die Maasai Mara gesehen zu haben, ein Nationalpark, der mit einer Fläche von 1540km² als eines der bekanntesten, tierreichsten und schönsten Naturschutzgebiete Kenias gilt. Somit kann ich meinen Eltern nicht genug danken, dass sie mir diesen Wunsch erfüllt haben und zu mir nach Kenia gekommen sind.

     

    Frühmorgens am Mittwoch wurden wir von unserem privaten Safariguide Daniel in einem Minibus, mit dem wir die nächsten Tage immer unterwegs waren, abgeholt. Die ersten 5 Stunden in denen wir in den Südwesten Kenias, an die Grenze zu Tansania, unterwegs waren, verliefen sehr angenehm auf "normalen" Straßen. Die letzten zwei Stunden wurden dann allerdings zu einer richtigen Herausforderung, da wir auf einer unebenen Landstraße ("rough road") entlangfuhren, noch dazu mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit, da Daniel pünktlich im Camp ankommen wollte. Aber naja - überlebt haben wir es!

    Angekommen im Camp, kamen wir aus dem Staunen gar nicht mehr raus, da es wirklich wunderschön war.

     

    1. Luxus inmitten von Natur: Das "Ashnil Mara Camp"


    Das relativ neue Camp befindet sich mitten im Maasai Mara Reservat und bildet so den perfekten Ausgangspunkt für Gamedrives (sog. Pirschfahrten). Im oberen Bild seht ihr einen Teil des Hauptzeltes, in dem sich die Rezeption, das Restaurant, eine Bar und ein kleiner Souvenirshop befinden.

    Das Essen dort war wirklich ausgezeichnet und wir bekamen mittags und abends ein Drei-Gänge-Menü a la carte serviert. Beim Essen hatten wir einen Tisch mit direktem Blick auf den Mara River, in dem wir Nilpferde ganz nebenbei beobachten konnten.

    Unser "Zelt" in der ersten Reihe verdient eigentlich seinen Namen schon gar nicht mehr, da es mit einer richtigen Zimmertür, einem geräumigem Raum mit zwei Doppelbettten, einem Einzelbett, angeschlossenem Badezimmer mit Regenfalldusche und einer Veranda mit Sitzmöglichkeiten und Blick auf den Mara River, viel zu luxuriös und komfortabel wirkte. Es gab auch einen Spa-Bereich mit Massageangeboten und einem sehr schönen Swimmingpool mit Liegestühlen.

    Alles in allem ein super Camp, dass dem "gestressten" Safaritouristen keinen Wunsch offen lässt.

     

    2. Die "Big Five" und die restliche Tierwelt

     

    Natürlich macht man eine Safari nicht vorwiegend wegen den wahnsinnig schönen Camps, sonderen um möglichst viele Tiere zu sehen. Ein Ziel jedes Safaritouristen ist es die sagenumwobene "Big Five", bestehend aus Löwe, Leopard, Büffel, Elefant und Nashorn zu Gesicht zu bekommen. Leider konnten wir in der Maasai Mara 2 der 5 Tierarten nicht beobachten (Leopard und Nashorn), dafür aber umso intensiver die restliche "Big Five".

    Eines der ersten Tiere, dass uns auf unserem ersten Gamedrive, das eigentlich noch die Hinfahrt zum Camp war, begegnet ist, waren Löwen. Zunächst haben wir 4 männliche Löwen gesehen, wie sie etwas zertreut majestätisch auf kleinen Hügeln trohnten. Dann konnten wir sogar eine Löwin aus unmittelbarer Nähe beobachten, wie sie gerade versucht hatte eine Antilope zu reißen, diese ihr aber wegen dem Lärm unseres Autos entwischte. Beim Weiterfahren entdeckten wir noch 9 andere Löwinnen, die faul unter einem Baum lagen und sich die Sonne auf den Pelz schienen ließen.

    Bei den Elefanten haben wir schon gar nicht mehr mitgezählt, da wir unendlich viele gesehen haben. Auffallend ist, dass diese Elefanten wirklich vom Menschen unberührt sind, da sie allesamt ihre Stoßzähne noch dran haben. Elefanten entscheiden übrigens vor dem erwachsen werden, ob sie ihr Leben alleine oder in einer Gruppe verbringen wolllen, deshalb trifft man sie entweder ganz alleine oder mit vielen anderen Tieren an.

    Büffel haben wir auch zur Genüge gesehen. Obwohl sie sehr bedrohlich und fast schon aggressiv aussehen, sind sie weniger gefährlich als Elefanten.

     

     

    Außer den "Big Five" konnten wir natürlich noch sehr viele andere Tiere beobachten. Sehr häufig haben wir dabei alle möglichen Antilopenarten, wie Springböcke, Wasserböcke, Impalas, Dikdiks, Topis und Gazellen gesehen. Oft sind uns auch Warzenscheine begegnet, die aufgrund des aufgestellten Schwanzes beim Rennen, auch "Kenya Express" genannt werden. Teilweise konnten wir auch Maasai-Giraffen und ganze Herden von Zebras beobachten.

    Vögel gibt es in der Maasai Mara natürlich auch nicht zu wenig und die Spannweite reicht von Sträußen, Geier und dem Kronenkranich bis zu verschiedenen Störchen.

    Einige Male haben wir auch Hyänen gesehen, die von der Natur mit wirklich keinem schönen Äußeren gesegnet sind.

     

    3. Der mara River UND DIE Toten Tierschädel

     

    Am Donnerstag, unserem zweiten Tag, haben wir während eines achtstündigen Gamedrives einen kleinen Abstecher bei einem Hippo-Pool am Mara River gemacht, wo wir Nilpferde und auch einige Krokodile im Wasser beobachten konnten. Als wir uns noch gewundert haben, warum am Boden überall Totenschädel herumliegen hat uns unser Guide erklärt, dass dieser Abschnitte des Mara Rivers Schauplatz der "Great Migration" ist.

    Die "Great Migration" findet von Juni bis August jeden Jahres statt und während dieser Zeit bevölkern gigantische Herden von Hunderttausenden von Gnus, Zebras und Antilopen die Mara, weil ihnen in der südlich gelegenen Serengeti (Tansania) die Nahrung ausgeht. Sobald in der Mara das Futter knapp wird, geht es wieder zurück.

    Engpass in beide Richtungen ist jedoch der Mara River, den die Tier überqueren müssen: Dazu sammeln sie sich in riesengroßen Herden zunächst am Ufer, bis sich alle Tiere gleichzeitig in die von Krokodilen wimmeldenen Fluten stürzen. Das Wasser färbt sich blutrot und man bekommt eines der größten Spektakel, das die Tierwelt zu bieten hat, zu Gesicht. Da wir allerdings nicht während der "Great Migration" in der Mara waren, haben wir nur die Überreste der Gnus in Form von Totenschädel gesehen.

     

    4. Afrikanische Tradition und Kultur im Maasai Dorf


    Am Freitag, unserem letzen Tag, haben wir auf dem Rückweg einen Stopp in einem echten Maasai Dorf eingelegt. Die Maasai haben uns sehr fröhlich begrüßt - nachdem wir einen mehr als überteuerten "Eintrittspreis" zahlen mussten, das dem Häuptling der Maasai zu Gute kam.

    Trotz ihres vergleichsweise kleinen Bevölkerungsanteils (ca. eine halbe Million) sind die Maasai wegen ihrer weitgehend beibehaltenen halbnomadischen Lebensweise, ihrer auffallenden Kleidung sowie Schmuck und ihres Wohngebietes nahe den Nationalparks die bekannteste Volksgruppe Ostafrikas.

    Die Maasai haben uns zuerst einen typischen Tanz gezeigt, der zu einer ihrer vielen Zeremonien gehört. Die jungen Maasai sind dabei auf der Stelle so hoch wie möglich gesprungen, um ihre Stärke zu beweisen. Auch Papa wurde dazugeholt und hat sein Bestes beim Hochspringen gegeben.

    Danach hat uns ein junger Maasai demonstriert, wie sie Feuer - nur mit Hilfe von Stroh, Holz und einer Metallplatte - machen. Anschließend wurden wir in eine der winzigen Hütte geführt, die allesamt aus getrocknetem Kuhdung bestehen und konnten so sehen, wie arm und einfach die Maasai wirklich leben.

    Abschließend wurden wir durch einen kleinen "Markt" geführt, in dem man Souvenirs kaufen sollte und wir sind zu dem Silberschmied der Maasai gegangen, der uns über seine Arbeit berichtete und uns dann mit einem selbstgebauten Instrument ein Lied vorgesungen hat. Zum Abschied wollte uns ein Maasai sogar ihr traditonells Getränk, nämlich Rinderblut vermischt mit Milch, anbieten, was wir aber dankend abgelehnt haben. Denn die Kultur der Maasai dreht sich als Viehirte um das Rind und das Trinken des Blutes gehört fest zu ihren täglichen Zeremonien dazu.

    Es war insgesant ein sehr interessanter Ausflug in eine ganz andere Welt, bei man vor allem als Europäer schockiert von der Lebensweise der Maasai ist.

    [Weiter unten habe ich noch ein kleines Video angefügt, weil man so einfach einen viel besseren Eindruck davon bekommt.]

     



    Und dann waren 3 Tage Safari in der Maasai Mara auch schon vorbei. Die Maasai Mara gehört bestimmt zu einem der beeindrucksten Erfahrungen, die ich bisher in meinem Leben machen durfte.

    Denn wo sieht man noch so weite Flächen unberührter Natur mit Tieren versehen wie aus dem Bilderbuch? Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl diese unendlichen Weiten vor sich erstreckt zu sehen und jedes Mal einen richtigen Glücksmoment zu erleben, wenn man ein Tier erblickt hat.


    Wir hatten zum Glück einen Minibus für uns alleine, weswegen wir nach Belieben anhalten oder weiterfahren konnten.

    Aber glücklicherweise haben mich meine Eltern dann auch wieder zurück nach Nairobi mitgenommen.

    Denn ein junger Maasai, der unser Kellner im Camp war, hat Papa gefragt, wie viele Rinder er ihm bezahlen muss, damit er mich an ihn verkauft.

     

     

    Als Papa sagte, darüber müsse er ersteinmal nachdenken, meinte der Maasai, dass für mich locker 10 Rinder und ein Stück Maasailand drin wären.

    Das Einverständins der Braut wäre in diesem Fall nicht nötig.

    So schnell wäre man also an einen wildfremden Mann verkauft...

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