5. Monat in Nairobi! #5

    Nun lebe ich wirklich schon seit 5 Monaten in Nairobi und habe nur noch einen einzigen Monat vor mir. Die Zeit ist wie immer schnell vergangen und vor allem jetzt wird mir bewusst, dass ich bald Kenia für immer (oder zumindest für die nächsten paar Jahre) verlassen muss. Das stimmt mich wirklich traurig, da sich Nairobi - mit all seinen Vorzügen, aber auch leider einigen Nachteilen -  zu einer Art zweiten Heimat gemausert hat in der ich viele Freunde gefunden und nette Lette kennengelernt habe. So habe ich vor diesen letzten Monat nochmals voll zu nutzen und noch einige spannende Dinge zu erleben. Jetzt aber ersteinmal ein kleiner Rückblick auf die Erlebnisse und Erfahrungen im Januar:

     

    Im Januar musste ich die Schattenseite von Nairobi (unter Einheimischen auch "Nai-robbery" gennant) kennenlernen. Denn als ich gerade in Downtown unterwegs war, kam ein Mann auf mich zu, hat meine Halskette gegriffen, sie mir vom Hals gerissen und ist dann damit in eine dunkle Seitengasse verschwunden. Das ganze passierte innerhalb von ein paar Sekunden, sodass ich überhaupt keine Gelegenheit hatte zu reagieren und mir ist vor lauter Schock nur ein Schrei entwischt. Zum Glück ist mir nichts Schlimmes passiert und ich bin nicht verletzt worden, aber trotzdem sitzt der Schock tief, dass sich soetwas überhaupt ereignen kann.

     

    Diesen Monat war ich bei der deutsch-kenianischen Hochzeit von Annika und ihrem Freund eingeladen. Da eine der eigentlichen Brautjungfern krank im Bett lag, wurde ich spontan gefragt und zur Brautjungfer ernannt, was mich natürlich wahnsinnig gefreut hat. Das Motto der Hochzeit war "lila und weiss" und somit wurde alles im Freien sehr schön mit den entsprechenden Farben dekoriert. Die Hochzeitsfeier war wirklich schön, aber typisch kenianisch wurde sie um vier Stunden nach hinten verschoben, wegen allerlei Unorgansiertem und dem Verkehr. Akrobaten und afrikanische Tänzer kamen dann allerdings trotzdem und haben mich auf die Bühne geholt, um zu tanzen, wobei ich im Vergleich zu den Afrikanern nicht sehr gut abgeschnitten habe.


    Völlig im "Kenia-Fieber" habe ich diesen Monat Film-Klassiker angeschaut, die in Kenia gedreht wurden und natürlich auch davon handeln. Angefangen habe ich mit der "Weißen Massai", wo sogar meine Gastmutter in einer kleinen Rolle im Zusammenhang mit den "Flying Doctors" mitspielt. Danach folgte "Jenseits von Afrika", der von Karen Blixen handelt. Der Frau nach dessen Namen der Bezirk "Karen", in dem ich lebe, benannt worden ist und ich habe mir diesen Monat auch das "Karen Blixen Museum" angeschaut.


    "Schick' mir das Geld bitte über m-pesa!" - Diesen Satz (natürlich auf Englisch) hört man hier ständig Leute sagen und überall hängen grüne m-pesa Schilder. Was hier in Kenia schon fest im Alltags-und Geschäftsleben verankert ist, kennt in Europa so gut wie keiner, obwohl es eine sehr innovative Sache ist. Denn m-pesa wurde in Kenia erfunden und dient dazu, dass man durch seinen digitalen m-pesa Account, mit Geld auf dem Handy bezahlen kann. Also werden viele Menschen über ihr Handy bezahlt und wenn man gerade kein Bargeld da hat oder nicht so viel mit sich herumschleppen will, zückt man sein Handy schickt dem Gläubiger eine SMS und zahlt so seine Rechnung. Eine äußerst praktische und gute Erfindung!


    Im Januar war ich außerdem im "Nairobi Buddhist Temple", da ich mir neben einer Moschee und einem Sikh Tempel auch das "Götterhaus" der Buddhisten ansehen wollte. Der Tempel liegt eigentlich relativ zentral in Nairobi, ist aber ein Ort, der absoluten Stille, Besinnung und des Friedens. Alles ist ruhig mit sehr viel Grün und Pflanzen, man hat den Duft von Räucherstäbchen in der Nase und sieht kostbare goldverzierte Buddhas in jeder Ecke sitzen. Es gibt eine eigene Bibliothek, in der man in alten Büchern schmökern kann und sich auch kostenlos Bücher ausleihen darf. Ein wirklich wunderschöner Ort mit ganz besonderer Aura.

     

    Mama und Papa haben mich diesen Monat auch endlich in Nairobi besucht. Wir hatten eine wahnsinnig schöne Woche und haben viele Sehenswürdigkeiten und Gebäude besichtigt. Zusammen waren wir für eine 3-Tages-Safari in der Maasai Mara, was für uns alle das absolute Highlight ihres kurzen Aufenthalts war. Maasai Mara war mittlerweile meine vierte Safari, neben der 3-Tages-Safari in Tsavo West in Dezember, der Fahrradsafari im Hell's Gate Nationalpark und der Tagessafari im Nairobi Nationalpark, beides im November.



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