Letzte Woche war es endlich so weit! Nachdem ich fast 5 Monate ohne meine Eltern im Ausland verbracht habe, sind sie mich endlich in Nairobi für eine Woche besuchen gekommen. Wir haben
die kurze Zeit mehr als genutzt und die ganze Woche über wunderschöne Dinge erlebt.
Am Sonntag bin ich also zum Flughafen gefahren, um meine Eltern abzuholen, die mit einiger Verspätung in Nairobi eintrafen. Vom Flughafen ging es erst zu meiner Gastfamilie und dann stand schon
der erste Programmpunkt auf dem Plan.
1. Pferderennen im Ngong Race course
Als erstes sind wir am Sonntag zu einem Pferderennen im Ngong Race Course gefahren, dass sich im Bezirk Ngong befindet. Zufällig war dort genau an diesem Tag ein sehr großes Event, auch der
kenianische Präsident Uhuru Kenyatta war anwesend, weswegen wir uns spontan entschieden hinzufahren. Alles war perfekt dekoriert, unzählige Security Menschen waren da und die meisten Besucher
hatten sich echt in Schale geworfen mit schönen festlichen Hüten. Neben dem Pferderennen gab es noch eine Modenshow einer kenianische Designerin. Viele Menschen haben die Chance genutzt, um
Wetten über die Pferderennen abzuschließen und so kam auf dem großen Gelände ordentlich Stimmung auf, wo von Ärger über Freude alles dabei war.
2. Volles Kulturprogramm bei den "Bomas of Kenya"
Weiter ging es am Sonntagnachmittag nach Langata (Nebenbezirk von Karen) zu den "Bomas of Kenya", ein Freilichtmuseum mit Tanzvorführungen und vielen Nachbauten traditioneller Hütten der verschiedensten kenianischen Völker.
Zuerst haben wir uns die Tanzshow angeschaut, bei der auch gesungen und mit traditionellen Instrumenten gespielt wurde. Die Tänzerinnen und Tänzer haben oft ihr bunten und detailgetreuen Kostüme
gewechselt, was für eine schöne Abwechslung gesortg hat.
Danach haben wir die handgefertigten Hütten und Dörfer der jeweiligen Stämme Kenias besichtigt, was uns einen sehr interessanten Einblick in die Vielfalt der afrikanischen Kultur gab. Denn obwohl
sich die Völker in vielerlei Hinicht ähneln und alle aus Kenia stammen gibt es dennoch gewaltige Unterschiede in der Bauweise und dem Baumaterial einer Hütte und der Aufteilung in einem Dorf. So
bauen die Maasai ihre Hütten zum Beispiel aus Kuhdung, die Kikuyu aus hellem Lehm und Stroh (Bild links oben) ,die Luo aus ockerfarbenem Lehm (Bild links und rechts unten) und die Samburu aus
Weidengeflechten. Insgesamt waren dort 23 verschiedene keniansche Volksgruppen aufgeführt, von den Kikuyu, die die größte ethnische Gemenschaft in Kenia festlegen, bis zu eher kleineren Stämmen
wie die Meru oder Kamba.
3.Wasserfälle im "Oloolua Nature Trail"
Am Montag ging es dann gleich weiter mit unserer Tour, zuerst zum "Oloolua Nature Trail" in Karen. Dort haben wir einen gemütlichen Spaziergang gemacht durch einen schönen grünen Wald.
Vorbeigekommen sind wir dann an Wasserfällen, dessen Rauschen man schon von Weitem hörte. Also ein sehr entspannter Start in den Tag.
4. Elefantenbabys im "David Sheldrick Elephant Orphanage"
Nächste Station war das "Daphne Sheldrick Elephant Ophanage" in Langata, in dem verwaiste Elefantenbabys mit der Flasche großgezogen werden und das den Besuchern täglich zur Zeit der Fütterung
für eine Stunde zugänglich ist. Die Elefanten wurden meistens in Nationalparks wie Tsavo oder der Maasai Mara alleine gefunden, weil ihre Mütter von Wilderern getötet oder eines natürlichen Todes
gestorben sind. Die hilflosen Tierbabys werden zur Rettung nach Nairobi ins Tierwaisenhaus gebracht, wo sie von den Pflegern mehrere Jahre lang liebevoll aufgezogen und dann in die Wildnis
entlassen werden. Man kann die Elefantenbabys sogar adoptiern und ihnen dann täglich abends beim ins Bett gehen zuschauen.
Die Tiere waren wirklich zuckersüß, als sie fröhlich gespielt und getollt haben und ich konnte sogar einige Elefantenbabys streicheln.
5. Mittagessen im Karen Blixen Coffee Garden
Mittagessen gab es für uns am Montag stilecht im "Tamambo" in Karen, das sich im ehemaligen coffee garden der berühmten Baronin befindet. Das Restaurant liegt, wie so viele Lokale in Karen,
mitten im Grünen umgeben von wunderschönen Pflanzen und Blumen.
6. Geschichte im Karen Blixen HAus
Nach der Stärkung in den coffe gardens ging es nur wenige Meter weiter in das Karen Blixen Haus. Das alte Farmhaus aus dem Jahr 1912, in dem die dänische Schriftstellerin lebte, ist als Museum
mit einem wunderbaren Garten drumherum seit einigen Jahren zur Besichtigung freigegeben. Karen Blixen lebte 17 Jahre in diesem Haus in Kenia als Kaffefarmerin zusammen mit ihrem schwedischen
Ehemann Bror, bis sie schließlich 1931 alleine nach Dänemark zurückkehrte und von dort viele heute sehr berühmte Bücher, wie zum Beispiel "Jenseits von Afrika" schrieb und veröffentlichte. Karen
kehrte nach Dänemark zurück, weil sie mit ihrer Kaffeplantage pleite gegangen war, aber auch wegen dem tödlichen Flugzeugunglücks ihres jahrelangen britischen Liebhabers Denys Finch
Hatton.
Das autobiografische Buch "Jenseits von Afrika" wurde mit Meryl Streep und Robert Redford in den Hauptollen auf genau diesem Anwesen vor kanpp dreißig Jahren verfilmt.
Wir bekamen dort sehr interessante Einblicke in das Leben einer bemerkenswerten Frau.
7. Giraffenkuss im "Giraffe Centre"
Anschließend haben wir unsere Tour für den Montag im Giraffe Centre in Langata beendet, wo ich schoneimal gewesen bin. Das amerikanische Ehepaar Leslie-Melville hat diese Institutiom 1983
gegründet, das zur Rettung der seltenen Rothschild-Giraffe beitragen soll. Es hat sich auch der Naturschutzerziehung kenianischer Kinder verschrieben, weswegen jährlich mehr als 30000 Schulkinder
das Centre besuchen. Als wir dort ankamen hatten wir allerdings die einzig anwesende Giraffe Kelly ganz für uns allein. Vom Übermut gepackt und von den Sprüchen des Wärters ermutigt haben Papa
und ich dann sogar einen Giraffenkuss gewagt, was ich jedoch nicht unbedingt wiederholen muss..
8. Wandertour auf den Ngong Hills
Am Samstag, einen Tag vor der Abreise meiner Eltern, haben wir beschlossen eine kleine Wandertour auf den Ngong Hills zu machen. Dank der stolzen Höhe von 2460 Metern hatten wir einen sehr
schönen Ausblick auf Nairobi, das Maasai-land und den tektonischen Grabenbruch, das Rift Valley, das sich von Israel über Kenia bis nach Zambia erstreckt. Der Anstieg der Hügel war jedoch sehr
steil und viel anstrengender als gedacht, weswegen wir zusammen mit unserem bewaffneten Ranger, der uns zur Sicherheit begleitet hat, ganz schön ins Schwitzen gekommen sind.
Die Entstehung des Berges erläutern die Maasai übrigens mit einer sehr amüsanten Geschichte: Angeblich ist ein Riese, der den Kopf von Wolken verhüllt hatte, über den Kilimandscharo gestolpert
und hat Abdrücke in Form der Ngong Hills auf dem Boden hinterlassen.
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Mama (Dienstag, 27 Januar 2015 19:03)
...das waren wirklich tolle Ausflüge
mit einer super Reiseleitung.