So nun ist es offiziell, ich habe über die Hälfe meines Auslandsaufenthalts "geschafft" und bald hat mich das kalte Deutschland wieder. Dieses Jahr bin ich aber gar nicht so richtig in Weihnachtsstimmung gekommen, das es dafür in Nairobi und natürlich vor allem an der Küste viel zu heiß ist. Mir ist jetzt erst aufgefallen, dass ich den Winter dieses Jahr praktisch nach hinten geschoben habe und erst frühestens im März beim Snowboardfahren den ersten Schnee sehen werde. Was ich aber zugegebenermaßen gar nicht so schlecht finde! Aber nun erst zu meinen Erlebnissen und Erfahrungen im Dezember:

Der Dezember war der bisher heißeste Monat in Nairobi mit dem besten Wetter. Denn der europäische Winter ist ja bekanntermaßen der afrikanische Sommer. Somit habe ich die heißen Temperaturen genutzt, um mich zu sonnen und im Pool baden zu gehen. Da viele Restaurants neben Essen und Trinken kostenlosen einen Swimming Pool zum Baden zur Verfügung stellen, bin ich oft in ein nahegelegenes Restaurant gefahren und konnte nach einem Cappucino ein paar Bahnen schwimmen.

Beim Weggehen in Nairobi ist es ein absolutes Muss sich als Frau hohe Schuhe anzuziehen und sich sehr schick zu machen. Hier würde keiner auf die Idee kommen in Jogginghose oder Turnschuhen wegzugehen. Was ich zugegebenermaßen sehr gut finde! Aber auch im Allgemeinen legen die Kenianer sehr viel Wert auf ihr Aussehen und ein ungepflegtes Äußeres, vor allem auch bei europäischstämmigen Menschen, können sie überhaupt nicht verstehen.

In Kenia gibt es außerdem oftmals keine festgelegte Hausnummer und keinen Briefkasten. Somit kommt der Postbote nicht zu einem ins Haus, sondern jede Familie hat ein Postfach in einem der vielen Postgebäude in Nairobi. Also muss man zur Post fahren, um zu checken, ob man Briefe oder Pakete bekommen hat. Das habe auch ich letztens gemacht und dann war zum Glück endlich das langersehnte Paket meiner Familie dabei. Mama hat mich mit Plätzchen, Stollen, Schokolade und Vitamintabletten bestens auf die Weihnachtszeit vorbereitet. An dieser Stelle nochmals ein riesen Dankeschön an meine Eltern für das super süße (im wahrsten Sinne des Wortes) Paket. Ihr seid wirklich die Besten!

Ich habe in der Vorweihnachtszeit zusammen mit den Kindern der Gastfamilie einen wahren Plätzchenbackmarathon veranstaltet und wirklich sehr viele verschiedene Plätzchensorten gebacken wie Schokosplitter, Vanillekipferl, Spitzbuben, Nougatsterne und ganz viele Plätzchen mit Zuckerguss und Lebensmittelfarbe. Da die Familie aber einen Gasofen hat, muss man wirklich sehr gut aufpassen, dass die Plätzchen nicht verbrennen, was schneller passiert als gedacht.

Weihnachten habe ich dieses Jahr in Nairobi gefeiert. Statt einem "echten" Christbaum wurde auf dem Wohnzimmertisch ein künstlicher Christbaum augfgestelllt und dekoriert. Es gab leckeres indisches Essen und eine Menge an selbstgemachten Plätzchen. Das Christkind war auch sehr fleißig gewesen, da sich auch für mich einige Sachen darunter versteckten. Das Weihnachtsfest war trotz allem - einem unterschiedlichen Kontinent, Klima und Familie -  sehr schön und vor allem reichhaltig an Essen gewesen.

Ich war außerdem auf meiner ersten großen Safari im Tsavo Nationalpark. Es waren wunderschöne Tage in einem sehr tollen Camp. Obwohl wir nicht allzu viele Tiere dort beobachten konnten, habe ich endlich Elefanten gesehen und somit die komplette "Big Five" (Nashorn, Büffel, Leopard, Löwe und Elefant).

Ich habe weitere exotische Tiere gesehen:

• Löwen
• Leoparden
• Hyänen
• Nashörner
• Büffel

Genau am meinen Geburstag letzten Samstag sind wir im Diani Beach angekommen. Statt Schlittschuhlaufen, Weihnachtsmarkt und dicker Pulli stand dieses Jahr an meinem Geburstag Strand und Bikini auf dem Plan. Vormittags konnte ich noch die Sicht auf die Berge des Tsavo East National Parks genießen und nachmittags habe ich im Indischen Ozean geplantscht und bin am Strand auf einem Kamel geritten. Abends ging es dann in die berühmte Strandbar "Forty Thieves", wo ich meinen Geburstag ordentlich feiern konnte.

So nun geht ein weiterer Monat und zugleich ein weiteres Jahr zu Ende. Ich bin gerade im Diani Beach an der Küste Kenias und lasse es mir dort gut gehen. Ein frohes Neues Jahr an alle, wir werden uns 2015 sicherlich wiedersehen!