3. Monat in Nairobi! #HAALBZEEIT!!

    Halbzeit. 3/6. 1/2. Die Hälfte ist geschafft und ich kann es gar nicht so richtig glauben, dass ich nur noch drei Monate vor mir habe und bereits die ersten drei Monate verstrichen sind. Es gilt immer noch dasselbe Motto wie am Anfang, denn die Zeit fliegt einfach nur so vorbei und ich komme mit dem Kalender umblättern gar nicht mehr hinterher. Aber nicht alles ist gleichgeblieben. Denn innerhalb von (nur) drei Monaten habe ich mich bereits sehr viel weiterentwickelt, bin erwachsener und selbständiger geworden. Ich bereue somit keine Sekunde mich auf das Abenteuer Afrika eingelassen zu haben. Und dieser Monat war natürlich auch wieder sehr Ereignis-und lehrreich für mich:

     

    An den Linksverkehr habe ich mich mittlerweile mehr als gewöhnt und ich glaube, dass es mir inzwischen schwer fallen wird mich wieder auf den Rechtsverkehr in Deutschland umzustellen. Immer noch eine Herausforderung sind allerdings Nachtfahrten. Denn es gibt keine Straßenlaternen oder sonstige Bleuchtung und somit blendet auch niemand ab, wenn man jemandem entgegenkommt. Also sieht man oftmals einfach gar nichts und muss einfach darauf vertrauen, dass die Straße noch genauso ist wie bei Tageslicht, was durch die vielen täglichen Bauarbeiten auch nicht immer der Fall ist...

     

    Ich habe mir meine Haare färben lassen! Um meine innerliche Verwandlung komplett zu machen, habe ich mich auch äußerlich verändert. Ich habe sie Ombre mäßig färben lassen, also hellbraune Spitzen plus einige helle Highlights. Wobei ich aber sagen muss, dass ich während des Haarefärbens im Friseursalon ziemlich gezittert habe, da ich mir nicht sicher war ob mich die Friseurin überhaupt richtig verstanden hatte... Im Endeffekt ist das Ergebnis aber ganz gut geworden!

     

    Auch hier in Kenia ist man voll im 21. Jahrhundert und der Vertiefung der Generation "Internet" angekommen. Denn schon meine 10 und 11 Jährigen Gastkinder haben von der Schule Netbooks zur Verfügung gestellt bekommen, die sie auch mit nach Hause nehmen dürfen, um den Lehrern ihre Hausaufgaben per E-mail zu schicken oder um auf einer extra errichteten Internetplattform Mathe digital zu üben. Dabei passiert es natürlich nicht selten, dass die Kinder stundenlang Videos auf Youtube anschauen, mir von ihrer Klasse aus E-mails schreiben oder mich sogar per Skype anrufen.

     

    Dieser Monat stand voller Gegensätze: Ich habe das Leben der Ärmsten im Slum kennengelernt und gleichzeitig die prächtigen und repräsentativen Gebäude des City Centres bewundert. Außerdem habe ich mich bei gutem Wetter gesonnt und Stunden später gefroren und teils heftige Regenschauer beobachtet. Vor allem gegen Ende November ist das Wetter aber immer besser geworden und mittlerweile ist das Wetter sehr schön und sonnig.

     

    Ich habe mein Versprechen gehalten und die Abschlussfeier der "Junior Faith Star School" im Kibera Slum besucht. Etwa 20 Kinder haben dort im sehr amerikanischen Stil mit Capes und Hüten ihre "Graduation" gefeiert. Auffallend war jedoch, dass die Kinder darüber gar nicht glücklich wirkten, da für die meisten mit nur 7 - 8 Jahren jetzt der Arbeitsalltag anfängt. Nur drei Mädchen können auf eine öffentliche weiterführende Schule gehen, da sie gut genug waren, um ein Stipendium zu kriegen, denn auch die öffentlichen Schulen sind in Kenia kostenpflichtig. Auch die Eltern, die ungefähr zwei Stunden zu spät gekommen sind obwohl sie im Umkreis von 50m an der Schule leben, wirkten nicht glücklich oder stolz auf ihre Kinder. Da die Schule nun nicht mehr für das Essen ihrer Kinder aufkommt, müssen sie dies selbst auftreiben, was sie natürlich durch ihre sehr knappe Versorgungslage extrem belastet. Ein wenig wurde die Stimmung jedoch aufgelockert, als die Kinder von der Schule eine Fanta spendiert bekamen und ich meine mitgebrachten Süßigkeiten verteilt habe.

     

    Bis Weihnachten ist es zwar noch ein ganzes Stück, aber trotzdem kommt in Nairobi schon Weihnachtsstimmung auf. Im Kindergarten werden fröhlich Weihnachtslieder gesungen und Geschichten vom "Christmas star" erzählt. Die riesigen Shopping Malls sind wunderschön dekoriert mit Weihnachtsbäumen und Lichterketten die nachts leuchten und es gibt unzählige Weihnachtsmärkte, an denen unter anderem kleine Nikoläuse, die auf Kamelen reiten, verkauft werden.

     

    Im November habe ich sehr viele Outdoor-Aktivitäten gemacht und großen Spaß daran gefunden. Ich bin Quad Bike gefahren, war wandern, habe eine ca. 20m hohe nicht präparierte Felswand erklommen und bin mehrere Kilometer mit dem Fahhrad gefahren mitten durch einen Nationalpark. Jetzt da das Wetter so gut ist macht das natürlich dann gleich doppelt so viel Spaß.

     

    Kleine Ankündigung am Schluss: Der Dezember wird für mich nicht nur wegen meinem Geburtstag und Weihnachten ein absolutes Highlight werden, sondern auch wegen meinen vielen Plänen. Ich werde wieder an die Küste reisen und meine erste große Safari machen.

     

    Kommentar schreiben

    Kommentare: 1
    • #1

      Mama (Sonntag, 30 November 2014 19:37)

      .....schön dass es dir so gut geht und auch in Afrika Weihnachtsstimmung aufkommt. Bei uns in Vilsbiburg hat auch bereits die Weihnachststimmung Einzug gehalten.
      Viele liebe Grüße aus dem kalten Deutschland